Herbstlaub, Dateiverwaltung

Der in meinem letzten Beitrag geplante "Lichttrichter" zur Durchlichtfotografie ist mittlerweile Realität und arbeitet wie erhofft. Ursprünglich war es mein Plan, damit die Farben von Blütenblättern einzufangen; da nun aber doch zuviel Zeit ins Land gegangen ist und die Pflanzen (bis auf ganz wenige Ausnahmen) bereits verblüht sind, musste ich auf Herbstlaub ausweichen. Ein Schritt, der mir zuerst widerstrebte, da Fotos von Herbstlaub sehr schnell mal die Assoziation zu schlimm verkitschten Aufnahmen aus Illustrierten aufkommen lassen, in denen ein Zuviel an Sättigung und Kontrast völlig unbekannt scheint. Es ist möglich, dass dieser erlernte Eindruck so fest in mir sitzt, dass ich Fotos vom Herbst nur noch als kitschig warhnehmen kann, ganz gleich wie sie aufgenommen und bearbeitet wurden. Der eigentliche Zweck der Übung -natürliche Farben einzufangen- blieb davon jedoch unberührt und so meine ich, dass die Arbeit dennoch der Mühe wert war, zumal die Details der Blattadern mir persönlich interessant erscheinen. Zum Einsatz kam dabei eine 10fach-Nahlinse bei 55mm Brennweite. Auf eine Angabe von Verschlusszeit und Blende verzichte ich in diesem Fall, da diese bei reinen Kunstlichtaufnahmen -wie hier geschehen- mir eher irrelevant erscheinen. Ich will denselben Vorgang in nächster Zeit mit gezielter Unschärfe wiederholen, sodass tatsächlich nurmehr strukturlose Farbe zu sehen bleibt. Dabei bleibt jedoch stets eines zu bedenken, dass nämlich die auf den Sensor fallende Lichtfarbe niemals zu 100% korrekt wiedergegeben werden kann, da genannter Sensor ihr lediglich eine Entsprechung zuzuordnen vermag. In diesem Sinne ist es theoretisch eigentlich garnicht möglich, den Seheindruck des Auges am Computer bzw. im Endergebnis am Abzug zu reproduzieren. Dahingehend werde ich ein wenig recherchieren müssen, was die Schnittmenge von direktem Seheindruck und Bildwiedergabe angeht.


Um den Überblick über alle meine bisherigen Aufnahmen im Archiv nicht zu verlieren, habe ich es heute über mich gebracht und
dieselben logischer als bisher sortiert. Ein Vorgang, der sich in der Praxis genauso langweilig ausnimmt, wie er in der Theorie klingt, nun mal aber unweigerlich zu einem Fotoprojekt gehört, das auf einen längeren Zeitraum hin ausgerichtet ist und dessen Stattfinden darum hier auch nicht verschwiegen werden sollte.


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